Die 6 Yogawege
in herausfordernden Lebenssituationen
Ich sitze da und könnte mir die Haare raufen, durchdrehen, davon rennen…
mich nur noch verkriechen und am liebsten nicht mehr existieren… Ich fühle mich wertlos, nutzlos, überflüssig. Mein Herz schmerzt. So sehr. Und es scheint, der Schmerz wolle nie wieder aufhören.
Kennst du diese Momente? Kennst du die gleichen Gefühle und Gedanken, die in immer und immer ähnlichen Situationen wieder auftreten? Die dir jede Energie rauben und dich so schwach fühlen lassen? Dein Körper wird hart und beginnt zu schmerzen, dein Kopf wird ganz schwindlig vor Gedanken und du fühlst dich kraftlos.
Die emotional herausfordernden Situationen wollen nicht enden. Deine Gefühle fahren Achterbahn und die Gedanken sind negativ und haben sich verselbständigt. Deine Stimmung ist ein stetiges Auf- & Ab. Du hast so viele offene Fragen, Wünsche und Zweifel im Kopf. Wie sollst du bloss die nächsten Entscheidungen treffen?
Wer bist du eigentlich, wo gehörst du hin und was solltest du am besten tun?!?
Ja, wer bist du?
Yoga gibt Antworten. Das Wort Yoga kommt von Joch. Es bedeutet Einheit und Verbindung.
In Momenten, wie eben beschrieben, verlieren wir komplett die Verbindung zu uns selbst, unserer inneren Weisheit, zur höheren Kraft, zu allem. Wir sind am Verzweifeln und drehen uns in einem Negativgedankenkreis. Unser Hirn speichert immer mehr davon ab, d.h. das negative Denken und das schmerzvolle Fühlen wird irgendwann wie ein Normalzustand, denn unser Hirn hat irgendwann dicke Bahnen dafür geschaffen.
Die Rückverbindung mit dir selbst ist also sehr wichtig! Für dich und deine Gesundheit! Du darfst Wege finden, um wieder in wahrer Verbindung zu sein. Kleine Momente schaffen, die dich Verbindung erleben lassen.
Yoga ist Eines und bietet kaum vorstellbar Vieles. Welche Praxis wir wählen, ist sekundär. Primär ist, dass wir starten, uns mit der Zeit immer tiefer und tiefer hingeben und so langsam wieder Verbindung fühlen.
Nachfolgend stelle ich dir die 6 Yogawege vor. Sie sind so umfangreich - ich kann sie hier nur kurz beschreiben- und wünsche mir, du findest in ihnen oder einem von ihnen eine Idee oder einen Impuls zur Unterstützung.
Du bist unvorstellbar wertvoll. Du bist wertvoll, genau so, wie du bist!
Die 6 Yogawege
Jnana Yoga
…ist der Weg der Weisheit, des wahren Wissens, welches wir in uns tragen und in den alten Schriften finden. Es geht darum grösser zu denken, die Perspektive zu ändern, dahinter zu blicken und die grossen Fragen zu stellen.
Wer bin ich wirklich? Woher komme ich, warum bin ich hier und wohin gehe ich? Diese Fragen können uns ohnmächtig werden lassen oder uns - wenn wir sie für uns beantwortet haben - in wenigen Minuten aus der Krise helfen. Was brauchen wir uns zu sorgen, wenn wir verstehen, wer wir wirklich sind?
“Dies, das im Körper jedes Menschen Wohnende, ist stets unzerstörbar, Oh Arjuna, deshalb sorge dich um kein Geschöpf.” Bhagavad Gita, 2.30
Mit dies ist unser wahres Wesen, unsere Seele, das Selbst gemeint. Der Körper ist zerstörbar und vergänglich. Die Seele ist immer da, in Frieden, heil und ganz.
“Es gab nie eine Zeit, da Ich nicht war, oder du, oder auch diese Herrscher, und in Wahrheit werden wir auch in Zukunft niemals aufhören zu sein.” Bhagavad Gita, 2.12
Karma Yoga
…ist der Weg des selbstlosen Dienens. Wie Swami Sivananda so schön sagt:
Diene - Liebe - Gib - Reinige dich - Meditiere - Realisiere
Wo kann ich Gutes tun? Womit kann ich jemandem dienen? Damit ist nicht gemeint sich zu unterwerfen und zu dienen, um Lob oder Anerkennung zu erhalten.
Selbstloses Dienen kommt aus tiefem Herzen. Im Alltag, wenn ich jemandem die Türe aufhalte, jemandes schwere Dinge trage, einer Person positive Gedanken schicke, jemandem im Bus ein Lächeln schenke, für einen älteren Menschen den Einkauf erledige. Einfach so. Weil ich es von Herzen tun möchte; weil es mir Freude bereitet. Dabei wird mein Herz gereinigt. Meine positive Schwingung erhöht sich, mein Fokus ändert sich.
“Die Unwissenden handeln aus Verhaftung an die Handlung, Oh Bharata, der Weise muss ohne Verhaftung handeln und das Wohlergehen der Welt wünschen.” Bhagavad Gita 3.25
Bhakti Yoga
…der Weg der Hingabe. Die vollständige Hingabe zum Göttlichen. Ich anerkenne, dass ich nicht allmächtig bin und somit nicht alles im Leben kontrollieren kann. Ich akzeptiere, dass es Dinge gibt, die nicht in meiner Hand liegen. Ich gebe mich der grösseren Kraft hin. An wen oder was glaube ich? Vertraue ich der höheren Kraft und kann die Führung auch mal abgeben? Habe ich eine Praxis der Hingabe? Für was bin ich dankbar?
“Menschen, die das Unveränderliche, Unerklärbare, Nichtmanifeste, Allgegenwärtige, Undenkbare, Unbewegte und Ewige verehren…” Bhagavad Gita 12.3
“Nachdem sie alle Sinne bezähmt haben, in jeder Situation gelassen und auf das Wohl aller Wesen bedacht sind - kommen sie wahrlich ebenfalls zu Mir.” Bhagavad Gita 12.4
Raja Yoga
…ist der Weg der Meditation. Rückzug der Sinne und Konzentration führen zur Meditation. Hineinhören und spüren. Den Atem wahrnehmen, den Herzschlag fühlen, den Gedanken lauschen. Nach und nach Kopf, Herz und Körper verbinden. Einen kleinen Moment ruhig & vollkommen präsent sein, wahrnehmen und eintauchen. In dich. Verbunden mit dir, allen Wesen und der Schwingung des Ganzen.
“Wenn der Geist, bezähmt durch die Yogapraxis, zur Ruhe gekommen ist, und wenn er selbst sein Selbst schaut, ist er in sich selbst zufrieden.” Bhagavad Gita 6.20
Hatha Yoga
…ist der Weg der Gesundheit des Körpers und dadurch auch des Geistes. Hatha Yoga umfasst Körperübungen, Atemübungen, Meditation & positives Denken, gesunde Ernährung und Tiefenentspannung. Es kann ein guter Start in die Yogapraxis und auf den Yogaweg sein. Denn, wenn dein Körper sich gut anfühlt, wenn du dich wohl in ihm fühlst, dann schaffst du den ersten Zugang, so dass sich deine Seele in ihrem Tempel wohlfühlen darf.
Spricht dich ein Element besonders an? Was setzt du bereits um für dein Wohlbefinden?
Kundalini Yoga
…ist der Weg der Energielenkung bei dem Pranayama - die Atemübungen - eine zentrale Rolle spielen. Durch gezielte Atmung ist es möglich mehr Prana - Lebensenergie - in unser System aufzunehmen und es so zu energetisieren und balancieren. Wir aktivieren dadurch unsere Energiezentren und lassen blockierte, gestaute Energie wieder fliessen. Über die Atmung verbinden wir zudem Körper und Geist.
Kennst du eine Atemübung? Oder nimmst du dir täglich ein paar Minuten Zeit, um tief durchzuatmen?
6 Tipps für deine Yogapraxis
Lege dich auf den Boden. Platziere eine Hand auf dem Bauch und eine auf dem Herzen. Lasse tiefe Ein- und Ausatmungen kommen und gehen. Verlängere die Ausatmung. Solange bis du dich wohl fühlst.
Lasse feine sanfte, intuitive Bewegungen des Beckens, der Arme & Beine dazukommen. Vielleicht magst du mit den Knien zur Brust gezogen verweilen oder lässt deine Arme & Beine tanzen. Lasse entstehen, was entstehen mag. Sanft oder kraftvoll, ruhig oder aktiver werdend.
Setze dich 2 Minuten hin und fixiere deinen Blick erst auf einen Punkt im Aussen. Schliesse dann deine Augen und verweile. Spüre in dich hinein. Nimm den Atem, den Herzschlag und die Körperspannung wahr.
Bleibe sitzen oder wechsle in eine Position, in der du dich ganz hingeben kannst. Eine Position, in der du fühlst, dass du die Kontrolle abgeben, einen Moment ganz loslassen und dich hingeben kannst.
Denke daran, wo, mit was oder wem du letzthin gedient hast. Einfach so. Frei und aus deinem Herzen. Sei es ein Lächeln, das du verschenkt oder wie du jemandem eine kleine Freude bereitet hast.
Wähle zum Abschluss eine Position, in der du die Arme ausbreiten kannst und stelle dir vor, du wärst ein riesiger, wunderschöner Adler, der aus der Höhe die Situation überblickt. Der Adler ist frei & kraftvoll. Er schenkt dir ein neues Gefühl und eine neue Perspektive. Denke gross und fühle, wer du wirklich bist.
Fragen & Begleitung
Hast du eine Frage zu den 6 Tipps? Wünschst du dir eine persönliche Begleitung, weitere Tipps oder wärst du gerne Teil einer feinfühligen Gruppe, die mit ähnlichen Themen unterwegs ist?
Du darfst dich jederzeit gerne bei mir melden. Auch für einen unverbindlichen ersten Austausch.
Links
Hier kannst du mehr über die 6 Yogawege nachlesen:
In Liebe und Verbundenheit
Tatjana
